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Sensorische Integration

S

ensorisch: Wahrnehmung und Empfindung aller Sinneseindrücke über Hören, Sehen Riechen, Schmecken, das taktile System (Berührungsempfindung), das vestibuläre System (Gleichgewichts- und Schwerkraftwahrnehmung) und die Propriozeption (Eigenwahrnehmung des Körpers durch Kraft- und Bewegungssinn)

I

ntegrativ: eingliedernd, wiederherstellend, ein sinnvolles Ganzes ergebend.

Entwicklung beginnt bereits vor der Geburt in tiefer Verbundenheit und im ständigen Austausch mit unserer Umwelt. Wir nehmen mit all unseren Sinnen unseren Körper und unsere Umgebung wahr. Um gut im Kontakt mit sich und anderen zu sein, bedarf es vor allem eines vollständigen Körperschemas, das sich nur mit unzähligen sensorischen und motorischen Erfahrungen entwickeln kann. Im Idealfall können wir all unsere Wahrnehmungseindrücke zu einem sinnvollen Ganzen integrieren, fühlen uns verbunden mit der Welt, gehalten von unseren Bezugspersonen und gleichzeitig selbstwirksam. Das nennt man gelungene sensorische Integration. Lernen und Entwicklung finden ungehindert statt.

In vielen Fällen gelingt das aufgrund verschiedenster Faktoren nur bedingt, wir passen uns an, kompensieren, aber es bleiben Besonderheiten, die zu Überforderung, Leidensdruck und auffälligem Verhalten führen können. Die Verarbeitung von Informationen über die verschiedenen Sinneskanäle und Weiterleitung an unser Gehirn ist ein hoch komplexer Prozess. Gelingt das Filtern, Ordnen, Verknüpfen und Abgleichen mit vorhandenen Erfahrungen nicht ausreichend, können wir auf Anforderungen nicht adäquat reagieren. Es kommt zu unterschiedlichsten Entwicklungsauffälligkeiten, Regulations- und Lernschwierigkeiten.

Jeder Mensch nimmt sich und seine Umwelt aufgrund seiner Vorerfahrungen unterschiedlich wahr. Es gibt Personen, die überempfindlich auf Berührung oder Geruch reagieren, andere benötigen sehr starke Reize, um sie überhaupt wahrnehmen und zuordnen zu können. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Verhaltensweisen, wie Hyperaktivität, Ängstlichkeit, Abwehr, Rückzug. Dies zu verstehen, gibt die Möglichkeit zu Veränderung von Interaktion.