Schon davon gehört.. aber was ist das eigentlich?
Die frühkindlichen Bewegungsmuster (so genannte Reflexe) spielen eine entscheidende Rolle in der sensomotorischen Entwicklung. Vor allem vor und während der Geburt und im ersten Lebensjahr sind diese lebenswichtig und treiben Entwicklung voran. Sie sind zum Beispiel dafür verantwortlich den ersten Atemzug und die Krabbelphase einzuleiten. Werden diese wichtigen reflexhaften Bewegungen nach der Waltephase aus unterschiedlicher Ursache jedoch nicht vollständig integriert, kann dies weitreichende Folgen für das Verhalten und Lernen bis ins Erwachsenenalter haben. Die neuromotorische Reifung erfolgt nicht nach Plan und das Kind muss mit Anstrengung gegen diese unwillkürlichen Reaktionen ankämpfen. Zum Beispiel kann jede Kopfbewegung eine Veränderung des Muskeltonus auslösen (TLR:Tonische Labyrinthreaktion, STNR und ATNR: Symmetrisch und Asymmetrisch Tonische Nackenreaktion). Auch die Stresstoleranz und Emotionsregulation kann durch eine persistierende Moro-Reaktion nachhaltig gestört sein.
Dies beeinträchtigt somit wieder eine gelingende sensorische Integration. Gleichgewicht, taktil-kinästhetische Wahrnehmung und motorische Steuerung sind die Grundlagen, um „eine innere Landkarte“ zu entwickeln. Nur auf dieser Grundlage können die Herausforderungen, die unsere Kinder in Kindergarten und Schule meistern müssen, gelingen. Hat Ihr Kind in den Bereichen Selbstorganisation, Konzentration, Stillsitzen, Schreiben, Lesen, Abwarten, Kooperieren etc. Schwierigkeiten, kann dies also mit noch persistierenden Reflexen zu tun haben. Deshalb ist die so genannte Reflexintegration wichtiger Bestandteil der gezielten neurophysiologischen Übungen im Rahmen der SI-Mototherapie.